Auf der Suche nach verborgenen, poetischen Momenten.
Wissenschaftliche Themen sind der Ausgangspunkt meiner Arbeit, doch letztlich geht es für mich um etwas Tiefgreifenderes: die Erkundung meiner eigenen inneren Landschaft.
Wissenschaft bietet Ordnung, Struktur und Berechenbarkeit – doch hinter ihrer präzisen Form und ihren abstrakten Theorien verbirgt sich für mich etwas Poetisches, das über das rational Messbare hinausreicht. In meiner Arbeit suche ich nach einer Sprache, die diese unsichtbare Dimension erfahrbar macht und es mir ermöglicht, mich meinen eigenen Emotionen anzunähern.
Dafür entwickle ich Systeme und Strukturen, die als Kanäle dienen, um das Unfassbare in greifbare Bahnen zu lenken. Die Wissenschaft, in sinnlich erfahrbare Bilder übersetzt, wird für mich zu einem Regelwerk – einem Schutzschild, durch dessen rationalen Filter es mir
leichter fällt, mich der Tiefe meiner eigenen Empfindungen zu nähern.
Indem ich naturwissenschaftliche Konzepte in reduzierte, abstrakte Bildwelten transformiere, versuche ich, sie nicht nur zu verstehen, sondern auch zu erfühlen – und mich innerlich zu ordnen. Meine künstlerische Arbeit ist der Versuch, eine Brücke zwischen analytischer Klarheit und intuitiver Wahrnehmung zu bauen. Letztendlich treibt mich der Gedanke an, dass Kunst und Wissenschaft zwei Wege sind, der zentralsten aller meiner Fragen nachzugehen: Wer bin ich?
Dieses Spannungsfeld zwischen Ratio und Emotion findet seinen Ausdruck in Grafiken und Drucken, die ich als Unikate oder in Kleinstauflagen anfertige – auf Papier, aber auch auf Materialien wie Glas oder Stein. Meine Werke und handgefertigten Zeichnungen entstehen in Serien, in Klein- und Großformaten, meist farbmonochrom und formal auf ihre essenzielle visuelle Struktur reduziert. Sie sind oft geometrisch aufgebaut und tragen einen klar konstruktiven Charakter. Gelegentlich integriere ich konkrete Bildelemente, die als Kontrapunkt zur Abstraktion eine zusätzliche Bedeutungsebene eröffnen.
Der künstlerische Prozess beginnt immer mit intensiver Recherche und Reflexion, die als Basis für meine visuelle Übersetzungsarbeit dient. Der Computer ist dabei ein wichtiges erstes Werkzeug, aber nie Selbstzweck. Das analoge Arbeiten und die Auseinandersetzung mit Werkstoffen bleibt für mich essenziell: Ich entwickle Algorithmen – für mich eine zeitgenössische Form des Handwerks –, die nach von mir bestimmten Regeln Kompositionen generieren. Diese übertrage ich anschließend manuell oder mithilfe verschiedener Werkzeuge auf analoge Materialien. Ich nutze hierfür klassischen Techniken wie Radierung oder Prägung ebenso wie Lasercutter oder Plotter.
So entstehen Bilder, die nicht nur wissenschaftliche Konzepte spiegeln, sondern auch als innere Landkarten lesbar sind – als Abdrucke eines gedanklichen und emotionalen Erkundungsprozesses.
*1978 in Österreich
Studium an der Fachhochschule Salzburg „Multimedia Art“
Diplom in 2003
Stefan Macheiner lebt und arbeitet in Linz, Österreich
2025
01.10.2025 – 31.12.2025
Accumulations | Galerie Wünsch Aircube, Linz, Austria | Soloexhibition
2024
12.–15.12.2024
Parallel Editions | ORF-Funkhaus, Vienna, Austria | Groupexhibition
parallelvienna.com
Stefan Macheiner
Atelier: Lederergasse 67, 4020 Linz, Austria
hello@stefan-macheiner.com
Instagram
2025
01.10.2025 – 31.12.2025
Accumulations | Galerie Wünsch Aircube, Linz, Austria | Soloexhibition
Stefan Macheiner
Studio: Lederergasse 67, 4020 Linz, Austria
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