"Orbital 1" und "Orbital 7, 5, 3, 6", Gravur auf schwarzem Spiegelglas, 35 × 35 cm, 2025
"Orbital 2", Gravur auf schwarzem Spiegelglas, 35 × 35 cm, 2025
"Orbital 7, 5, 6" Gravur auf schwarzem Spiegelglas, 35 × 35 cm, 2025

"Orbital Object #2", Gravur auf Weißglasplatten, 16 × 32 × 5 cm, 2025
Wo endet Ordnung, wo beginnt Chaos? Die Arbeiten der 9-teilige Serie „Orbital“ bewegen sich in einem Grenzbereich. Punktmengen verdichten sich, lösen sich auf, formen Segmente und zerstreuen sich wieder. Die Strukturen schwanken zwischen strenger Geometrie und freier Formlosigkeit. Im Zentrum steht der Übergangszustand: ein Moment, in dem etwas weder eindeutig geordnet noch völlig chaotisch ist. Verdichtungen verweisen auf mögliche Ursprünge oder Endpunkte. Formen kippen zwischen Stabilität und Auflösung, zwischen Klarheit und Unschärfe.
Die physikalischen Modelle, die hier anklingen, stammen aus einem Paradigmenwechsel in der Beschreibung von Materie. Anstelle klar definierter Bahnen entstand in der Physik des beginnenden 20. Jahrhunderts das Bild von Wahrscheinlichkeitswolken: diffuse Räume, in denen sich Elektronen mit bestimmter Wahrscheinlichkeit aufhalten. Materie wird nicht mehr als fest umrissene Form verstanden, sondern als Verdichtung von Möglichkeiten in einem Raum.
„Orbital“ übersetzt diese Idee in eine visuelle Sprache. Die Arbeiten zeigen auf gravierten, schwarzen Spiegeln und geschichteten Weißglas-Platten Strukturen, die sich aus einem scheinbaren Chaos heraus formen – oder im Chaos auflösen. Sie zeigen den Übergang von einem Zustand in einen anderen, immer im Spannungsfeld zwischen Ordnung und Unbestimmtheit.
Stefan Macheiner
Studio: Lederergasse 67, 4020 Linz, Austria
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