Chladni
Accumulation in pigment

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"Accumulation in Pigment #3" und "Accumulation in Pigment #4" weißes Farbpigment auf gewobenem Baumwollpapier, 28 × 38 cm, 2024

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"Accumulation in Pigment #2", weißes Farbpigment auf gewobenem Baumwollpapier, 28 × 38 cm, 2024

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"Accumulation in Pigment #1", weißes Farbpigment auf gewobenem Baumwollpapier, 28 × 38 cm, 2024

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FigureChladni

Chladni
Accumulation in pigment

Die Arbeit Chladni – Accumulation in Pigment setzt sich mit der Verbildlichung von Tönen auseinander. In einer digitalisierten Welt, in der Bild und Ton untrennbar verschmolzen sind und wir es gewohnt sind, Klänge auch visuell zu erfassen, geht sie an den Ursprung dieses Prinzips zurück und interpretiert die Forschungen des deutschen Mathematikers Ernst Florens Friedrich Chladni in einem künstlerischen Kontext.

Chladni war im 18. Jahrhundert der erste, der eine systematische Methode zur Visualisierung von Schallwellen entwickelte. Die nach ihm benannten Chladnischen Klangfiguren entstanden durch das Bestreuen von Metallplatten mit feinem Sand, der sich durch das Streichen eines Geigenbogens an der Platte zu charakteristischen Mustern formierte. Meine Arbeit greift dieses Prinzip auf, transformiert die Figuren in ihrer Formensprache und macht die Umwandlung von Klang in Bild auf einer materiellen Ebene erfahrbar.

In dieser vierteiligen Serie wird reines weißes Pigment ohne Bindemittel direkt auf das Papier aufgetragen, wodurch sich mehrere überlagernde Schichten bilden. Diese bestehen aus unzähligen Pigmentpartikeln, die je nach Lichteinfall feine Schatten werfen und ihr Weiß in eine Vielzahl nuancierter Töne verwandeln. Die dargestellten organischen Formen, Ausschnitte und Interpretationen der Chladni-Figuren eröffnen unterschiedliche Perspektiven: Je nach Lichteinfall erscheinen die Pigmentobjekte in verschiedenen Weißtönen – mal treten sie plastisch aus dem Papier hervor, mal verschmelzen sie nahtlos mit seiner Oberfläche und die Form verschwindet unsichtbar im Papier. Es gibt keinen Blickwinkel, aus dem das Werk „richtig“ zu sehen wäre.

Chladni – Accumulation in Pigment fordert die physische Position des Betrachters heraus und macht erfahrbar, dass Klang nicht nur hörbar, sondern auch als fragile, sich ständig verändernde Struktur sichtbar wird.

Stefan Macheiner
Studio: Lederergasse 67, 4020 Linz, Austria
hello@stefan-macheiner.com

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